Bizarre Felsformationen. Paradiesische Aussichten. Atemberaubende Strände. Und Regen. Ja, das alles zusammen haben wir während unseres Roadtrips im Norden Sardiniens erlebt. Eine Reise, welche so
einige Überraschungen bereit hielt. Inklusive ständigem Wetterwechsel.
Eine Kombination von Schottland und Sardinien? Ja, dann ist wohl Mitte Mai auf einer Mittelmeerinsel.
Also stürmisch geht es jetzt erst einmal kurz nach Palau.
Sardinien im Mai - Ein unwetter kommt selten allein
Im Norden Sardiniens war unser erster Stopp die kleine Stadt Palau. Über Palau hatte ich euch zuvor im Blogartikel La Maddalena ein wenig berichtet. Aber um Palau rum befinden sich wunderschöne Aussichtspunkte. Einer davon ist der Bärenfelsen (auf Sardinien sehr beworben). Da Sardinien scheinbar ein Paradies für Wanderer ist, eignet sich auch der Weg zum Bärenfelsen definitiv für Wanderer. Ein weiterer super Aussichtspunkt ist der Weg zum Porto Rafael. Von Palau aus kommend, immer den Schildern nach. Es ist nicht zu verfehlen! Die Straße schlängelt sich bergauf und oben auf dem höchsten Punkt, könnt ihr rechts am Straßenrand parken. Vergesst hier euren Selfie-Stick nicht! Ihr habt hier eine wunderschöne Aussicht über Palau und die Inseln rund um La Maddalena. Auch das kleine Städtchen La Maddalena könnt ihr von hier aus sehen. Genießt einen Moment der Ruhe und beobachtet die Autofähren von Palau nach La Maddalena, wie sie im halben Stunden Rhythmus fahren. Es ist ein wunderschöner, romantischer Aussichtspunkt.
Fun-Tipp so nebenbei: Weiter Richtung Westen ist die nächstgrößere Stadt Santa Teresa Gallura. Und sie ist bezaubernd! Wer gerne Auto fährt, erlebt hier ein besonderes Highlight, denn die Straßen, auch die kleinen Einbahnstraßen, haben unfassbar steile Steigungen. Diese auf und ab zu fahren ist für jeden Fahrbegeisterten ein wahres Vergnügen!
Unser eigentliches Ziel lag aber hinter Santa Teresa: Das Capo Testa! Da wir, wie ihr auf den Bildern unschwer erkennen könnt, miserables Wetter in den ersten vier Roadtrip-Tagen hatten, suchten wir eine alternative, die sich auch bei schlechtem Wetter lohnt. Und wir fanden sie! Das Capo Testa ist ein magischer Ort. Durch Erosionen findet ihr überall am Straßenrand riesige, weiße, runde Felsbrocken liegen. Als ich das sah, fühlte ich mich mehr in Schottland als auf Sardinien. Ihr fühlt euch in die Zeit von König Arthur hinein versetzt. Einige Kilometer von Santa Teresa entfernt erreicht man dann das Capo Testa.
Auch hier könnt ihr am Straßenrand euer Auto abstellen. Vor dem Eingang gibt es zwar einen kleinen Parkplatz, dieser reicht jedoch nur für höchstens 8-9 Autos. Um das Capo zu erreichen, geht ihr durch ein Eisentor. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen, denn es wäre zu schade gewesen, das Capo bei Regen besichtigen zu müssen! Nebenbei: Der Eintritt ist kostenlos. Anschließend schlängelt sich ein schmaler Pflastersteinpfad entlang eines Leuchtturms in Richtung Aussichtspunkt. Der Pflastersteinpfad ist nicht anstrengend, jedoch müsst ihr, um zum Aussichtspunkt zu gelangen wenige Treppenstufen in Kauf nehmen. Von diesem Aussichtspunkt aus habt ihr einen wunderbaren Blick auf die verschiedenen Felsformationen im Meer, welche sich im Laufe der Jahre gebildet haben.
Tipp fürs Wetter: Als wir das Capo besichtigten war es sehr windig. Wobei windig hier definitiv untertrieben ist. Auf dem Pflastersteinpfad war der Wind in Ordnung. Auf dem Aussichtspunkt war es ein einziger Sturm. Ich vermute, dass ein ähnlich starker Wind auch in den Sommermonaten auf dem Capo ist, da dieses als Spitze in das Meer hineinragt und somit ungeschützt liegt.
Also: Uffbasse!
Tipp für Wanderer: Von dem Pflastersteinpfad führt ein schmaler Wanderweg um das Capo herum. Auch hier könnt ihr die wundervollen Felsformationen bestaunen und euch wie bei Herr der Ringe in Mittelerde fühlen.
Kurz so nebenbei: Ein anderer Gast des B&B, in welchem wir gastierten, berichtete uns von Hippies, welche in den Sommermonaten hier am Capo in Höhlen leben sollen. Er selbst hatte keine gesehen. Aber dennoch ist es sicherlich interessant etwas von ihnen über das Leben auf Sardinien zu erfahren.
Ausflug ins paradies?
So wie ihr auf den Bildern seht, hatten wir echt, wirklich, unbeschreiblich gemeines Wetter. Ärgerlich war einfach, dass wir durch den Wolkenvorhang das wundervolle Farbenspektakel des Meeres, für welches Sardinien berühmt ist, nicht bewundern konnte. Als ich die Bilder eben für den Beitrag sortierte, habe ich mich nochmal darüber geärgert, da alles einfach so trist aussieht. Aber es ist nicht trist! Sardinien ist wundervoll und spiegelt das blühende Leben wider. Lasst euch bitte nicht von der Wolkendecke auf den Bildern blenden!
Also ging unser Roadtrip weiter Richtung Osten. Hier tuckerten wir an einem großen Schild „Rena Majore“ vorbei. Als wir dann noch Spiaggia lasen, sind wir dem Schild auf der Schnellstraße 125 spontan gefolgt. Auch hier schlängelte sich eine schmale Straße Richtung Meer. Da schlechtes Wetter war (hahaha), bekamen wir natürlich auf einem nicht ganz öffentlichen Parkplatz eine Parklücke. Und wie ihr unten in den Bildern sehen könnt, kamen wir zu einem kilometerlangen Sandstrand. Durch die dunklen Regenwolken wirkte der gesamte Küstenabschnitt unwirklich und spektakulär. Es sah wirklich magisch aus. Und wieder fühlte ich mich in eine andere Welt hinein versetzt. Da es hier einen spektakulären Wellengang gibt, vermute ich, dass es hier für Surfer wundervoll ist. So ein tolles Wellenparadies habe ich zuletzt an der Algarve gesehen! Auf einem Hinweisschild, welches ich euch unten gepostet habe, seht ihr die verschiedenen Strände der Rena Majore.
Weiter ging unser Roadtrip Richtung Costa Paradiso. Hier lohnt es sich bei dem Hinweisschild Costa Paradiso abzufahren und die Schnellstraße zu verlassen. Zuerst fahrt ihr durch ein kleines Gebirge. Nach einigen Kilometern erreicht ihr einen dorfähnlichen Ort. Es handelt sich hierbei um ein ganzes Feriendorf. Wenn ihr der Straße immer weiter folgt, gelangt ihr an einen Küstenabschnitt, von welchem aus ihr zu den Stränden der Costa Paradiso kommt. Das riesige Feriendorf eignet sich wirklich sehr für Familien und zum Strandurlaub! An sich konnte ich jedoch nicht nachvollziehen, weshalb dieser Küstenabschnitt Paradiso heißt. Wir haben auf unserem Roadtrip schönere, atemberaubendere Strände und Küsten gesehen, die diesen Namen definitiv eher verdient hätten. Also ging unser Roadtrip weiter... in Richtung der legendären Costa Smeralda und nach Golfo Aranci!
Habt ihr ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht mit dem Wetter? Wart ihr vielleicht selbst bereits am Capo Testa oder der Costa Paradiso? Dann hinterlasst mir doch gern einen Kommentar unter dem Eintrag oder schreibt mir an travelalalaauri@yahoo.com.
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