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Abenteuer Flugpatenschaft - Ablauf und Erfahrung

 

Heute möchte ich einmal ein ganz anderes Thema ansprechen, welches indirekt mit Reisen in Verbindung steht: Die Flugpatenschaft. Als wir diesen Oktober von Portugal nach Deutschland geflogen sind, waren wir Flugpaten für zwei Hunde aus Portugal – Ellie und Teddy. Viele von euch fragen sich bestimmt, was eine Flugpatenschaft eigentlich ist: Welche Aufgaben hat der Flugpate? Ist das Ganze kostenlos und wie ist der Ablauf? Da dies unser erstes Mal als Flugpaten war, habe ich nach verschiedenen Erfahrungen gesucht, um mir ein Bild von dem Ablauf zu machen, jedoch konnte ich wenig hilfreiche Berichte zu diesem Thema finden. Aus diesem Grund möchte ich euch gerne meine Erfahrungen hier auf meinem Blog teilen – also legen wir mal los:*

Der Ablauf unserer Flugpatenschaft

In einer Doku über die armen Eselchen auf Santorin habe ich zum ersten Mal von dem Thema Flugpatenschaft gehört. Nach einer kurzen Recherche bin ich auf die Seite www.flugpate.com aufmerksam geworden. Diese Seite erklärt den groben Ablauf einer Flugpatenschaft und hier könnt ihr euch über ein zentrales Formular für die Flugpatenschaft eintragen: Name, Telefonnnummer, Abflugszeiten und Abflugsort. Diese Informationen werden dann an die eingetragenen Tierschutzvereine geschickt. Diese melden sich bei euch, sofern Bedarf besteht. Bei uns hat sich während des Urlaubs in Portugal, die Tierschutzorganisation Hope4friends aus München über Whatsapp gemeldet und sich nach einem freien Platz für einen Hund erkundigt. Da wir zu viert waren, habe ich vier Plätze angemeldet, und diese waren alle noch frei. Daher konnten wir noch einen weiteren Hund nach Deutschland als Paten begleiten. Die deutsche Tierschutzorganisation arbeitet mit der portugiesischen Tierschutzorganisation APA zusammen.

 

Die Hunde wurden entsprechend auf unseren Namen für den Flug Lissabon nach Stuttgart angemeldet. Dafür habe ich der deutschen Tierschützerin unsere Flugdaten und den Buchungscode mitgeteilt. Mehr müsst ihr nicht machen. Alles im Hintergrund mit der Buchung der Hunde, der Bezahlung  und den Boxen, in denen die Hunde während des Fluges transportiert werden, wird von den Tierschützern organisiert. Einen Tag vor Abflug wurde eine Whatsappgruppe erstellt, in welcher die deutschen Tierschützer, die portugiesischen Tierschützer, die neuen Besitzer von Ellie und Teddy und wir teilnahmen. Hier konnten wir uns über den aktuellen Stand jederzeit austauschen.

 

Die Hunde wurden am Abflugtag von den portugiesischen Tierschützern an den Flughafen gebracht. Mit der portugiesischen Tierschützerin stand ich am Abflugtag über Whatsapp in Kontakt und wir besprachen, wo wir uns genau am Flughafen treffen werden. Nachdem wir uns fanden (die Hunde waren nicht zu übersehen), wurde unser Gepäck zusammen mit den Hunden an einem seperaten Schalter eingecheckt. Hier haben wir ebenso unsere Boardingcards bekommen. Nachdem unsere Koffer auf dem Weg zum Flugzeug waren, sind wir mit den Tierschützern und den Hunden zu einem extra Securitycheck für Sperrgepäck gegangen. Hier wurden die Boxen für den Transport der Hunde aufgegeben. Dabei müsst ihr euch um nichts kümmern, das erledigen alles die Tierschützer und erklären euch genau, was gerade passiert. Im Anschluss wurden wir, neben dem Sperrgepäck, von einer Mitarbeiterin unserer Fluggesellschaft und der Tierschützerin in einen seperaten Bereich gebracht (hier durften wir nur zu zweit mit). In diesem Bereich warteten wir alle, inklusive der Hunde, auf die Transportboxen. Nachdem die Boxen durchleuchtet wurden, haben sich alle noch einmal von Ellie und Teddy verabschiedet – die beiden waren jetzt auf dem Weg zum Flugzeug. Anschließend erhielte ich die gesamten Ausweise und Papiere für die beiden Hunde. Wir verabschiedeten uns von den lieben und hilfsbereiten Tierschützern und gingen selbst durch die Kontrolle. Zeitlich gesehen hat alles gepasst. Man muss also keine Angst haben den Flug zu verpassen. Bevor wir in das Flugzeug stiegen, haben wir uns noch einmal nach den Hunden erkundet.

In Stuttgart angekommen, tauschten wir uns erneut kurz in der Whatsappgruppe aus und wurden bereits ungeduldig erwartet. Die Ausgabe für das Sperrgepäck fanden wir gleich gegenüber der Kofferausgabe. Hier dauerte es natürlich einen Moment bis die beiden Hunde herausgebracht wurden. Aber es gab keinerlei Probleme und wir konnten unsere beiden Schützlinge mitnehmen. Kaum aus dem Ausgang heraus wurden wir alle bereits von den deutschen Tierschützern und den neuen Besitzern in Empfang genommen – und die Freude war riesig!

 

Wie ihr seht, könnt ihr mit einem sehr geringen Aufwand, nicht nur zwei Hundeleben retten und ihnen ein wunderschönes neues zu Haus schenken, sondern ebenfalls vielen Menschen gleichzeitig eine Freude bereiten!

 

Als ich damals die Idee, als Flugpaten zu agieren, meinen Mitreisenden vorstellte, bin ich auf viel Skepsis und vor allem Fragen gestoßen, welche ich zu diesem Zeitpunkt selbst nicht beantworten konnte. Am Ende habe ich mich durchgesetzt und der größte Skeptiker erzählt heute am Freudigsten von unserem kleinen Abenteuer ;-) Deshalb rate ich euch: Einfach mal die Seifenblasen-Komfortzone zu verlassen, etwas wagen und viele Leben dabei glücklich machen u.a. euch selbst. Im Nachhinein bin ich sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben und werde uns erneut für Flugpaten eintragen (den Gegenwind kann ich nun gut wegargumentieren :D). Ebenso ist mir aufgefallen, wenn wir von unserer Flugpatenschaft erzählen, dass ich oftmals die gleiche Rückmeldung erhalte: „Wow das ist ja toll. Davon habe ich schon gehört. Das hätte ich auch gerne einmal gemacht, aber irgendwie traue ich mich nicht.“ Kleiner Tipp: Probiert es doch einfach mal aus. Während unseres kurzen Abenteuers haben wir so liebe Menschen kennenlernen dürfen und sind dabei mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.

 

Auf meinem Instagram-Kanal Travelalalaauri habe ich euch zu diesem Thema eine kleine Storyline erstellt, die ihr in den Highlights findet. Falls ihr zum Thema Flugpatenschaft noch Fragen habt, könnt ihr mir gerne per Mail oder über die Kommis schreiben.

 

Hier findet ihr die Links zu den Tierschutzorganisationen und die Seite für die Anmeldung zur Flugpatenschaft:

Flugpatenschaft: www.flugpate.com

Hope4Friends (Deutschland): https://www.hope4friends.de/

APA (Portugal): http://apatorresvedras.pt

 

Wau, wau und bis demnächst!

 

*Bei den aufgeführten Links handelt es sich weder um Werbelinks noch um Affiliate-Links. Für den Blogeintrag findet keine Bezahlung statt. Ich schildere hier meine persönlichen Erfahrungen. Für den Inhalt der Webseiten sind die Betreiber verantwortlich.

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Kommentare: 3
  • #1

    Ünal Ejder (Dienstag, 12 Januar 2021 21:54)

    Hallo,

    vielen lieben Dank für deine ausführlichen Informationen.

    Auch wir haben uns Anfang dieser Woche dazu entschlossen, einem Hund aus Portugal ein neues Zuhause zu geben.
    Nun warten wir gespannt auf alles weitere und können es kaum abwarten.

    P.S.: Ich liebe Menschen, die Tiere lieben!
    Denn der Mensch kann nur soviel Mensch sein, wie er imstande ist, Tiere zu lieben.

    Liebe Grüße
    Ünal

  • #2

    Daniela (Samstag, 23 Oktober 2021 19:49)

    Hallo,
    danke für Deine ausführliche Schilderung über den Ablauf der Patenschaft. Ich habe schon viel darüber gehört, bin begeistert und habe mich jetzt bei fb in einer Flugpaten-Gruppe angemeldet. Anfang Dezember möchte ich gerne ein Hundeherz glücklich machen und ihm in Deutschland ein glückliches Leben geben.
    Liebe Grüße
    Daniela
    Ich

  • #3

    Angela (Mittwoch, 01 Juni 2022 22:03)

    Ein ganz toller Bericht, der Mut macht. Ich selber war auch schon Flugpate (von Kreta nach Hamburg) und ich kann das alles nur bestätigen: alles ist gut organisiert und bereitet viel Freude. Diesen Artikel habe ich genutzt um jemanden erfolgreich zu überzeugen ein Flugpate zu sein.
    LG Angela